Jugend komponiert und musiziert
Illertissen Jahr für Jahr treffen sich Schüler der Musikschule Miller, Illertissen, in der Kollegsaula zum Schulkonzert. Heuer zum 19. Mal, wie Günther Miller nachgerechnet hat. Der Saal war gut besetzt, schließlich hatten die 66 jungen Musiker zahlreiches Fan-Publikum mitgebracht.
Von Regina Langhans
Bendix Bahle, Martin Halder, Timo Krüger und Justus Rothdach haben sich ihren Vortrag aufgeteilt und spielen im Ensemble. Mit dabei Manfred Häfele. Fotos: lor
In der Musikschule Miller nehmen fast 100 Schüler Unterricht, doch nicht alle, gerade auch ältere, wollen in der Öffentlichkeit auftreten. Neben Günther Miller, Marc Poppe, Wolfgang Jäkel, Manfred Häfele sind jetzt noch Shana Schock und Ivo Deininger zum Lehrerteam gestoßen. Unterrichtet wird Klavier, Keyboard, E-Piano und Gitarre.
Der verlockende Reiz, eine Melodie zu erfinden
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Zu den Besonderheiten des Konzertabends zählte diesmal, so Miller, dass einige junge Musiker selbst komponierte Stücke aufführten. Einmal eigene Melodien zu erfinden und in Noten festzuhalten, dazu eine Begleitung zu schreiben, hieß die ehrgeizige Aufgabe, der sich viele Musikschüler im zurückliegenden Schuljahr stellen wollten. Die Kompositionen sollen auf CD gebrannt werden, doch noch sind nicht alle fertig. Denn der Weg dahin ist ziemlich aufwendig, wie Schüler und Lehrer beim gemeinsamen Erfassen der Werke bald feststellen mussten. Miller: "Da kam es vor, dass am Ende der Schreibarbeit beim nochmaligen Durchspielen des Stücks der Schüler den Kopf schüttelte, weil es nicht mehr seine Musik war." Doch einige Kompositionen sind fertig und von ihren Erfindern sogleich ins Programm übernommen worden, wie das Publikum darin lesen konnte. Am Keyboard als Komponisten aufgetreten sind etwa Johannes Geri mit lustigen "Indianer-Pfeifen", Manuel Hillitzer und Vincent Fink mit dem temperamentvollen und gemeinsam konzipierten Stück "Das Clown-Spiel" sowie Peter Sedelmaier beim absolut fetzigen "Ramajam Boogie No. 1".
Solovorträge oder Auftritte in Ensembles
Aber auch viele Standards der Keyboard-Literatur waren zu hören, einzeln vorgetragen oder in unterschiedlich großen Ensembles. Aber so richtig rund ging's auf der Bühne bei "Hip & Hop - Voice On Top" mit Chiara Och, Jana Hupfauer, Tom Schneider, Moritz Jacobus, Niklas Hausmann, Dominik Schein, Amalie Schmid an sämtlichen verfügbaren Tasten, den Flügel eingeschlossen. Moderne und alte Klassiker, darunter einschmeichelnde Filmmelodien, gab's am Flügel zu hören. Joel Weh setzte hierin mit seiner ausgewogen und sehr melodiös gespielten Interpretation von "Rivers Flows in You" (Yiruma) einen musikalischen Höhe- und Schlusspunkt. Die Zuhörer konnten sich so richtig verlieren im Fluss der dahinperlenden Tonfolgen.
Ganz anders und ebenfalls sehr stimmungsvoll das Gitarrenduett Niklas Winter und Moritz Maschauer mit "Surf Funk" noch vor der Pause - an Spannung und Abwechslung gab es keinen Mangel.
Augsburger Allgemeine