21. JAHRESKONZERT - 2012
„Wer nicht vorne war, kann nicht mitreden“
Junge Tasten- und Saitenkünstler zeigen, was sie alles draufhaben
Von Regina Langhans
Niklas Hausmann, Anastasia Barteney und Rebecca Hamm gehören zu den 65 Musikschülern, die sich auf die Bühne trauten. Dahinter Günther Miller.
Foto: Langhans
Illertissen „Wer nicht selbst einmal vorne gestanden hat, kann nicht mitreden“, lobt Günther Miller die 65 jungen Tasten- und Saitenkünstler von insgesamt 100, die sich beim Konzert der privaten Musikschule auf die Bühne getraut haben. Die Kollegsaula war gut besucht, und zu hören gab es jede Menge gut gemachter Musik.
Einmal jährlich, schon traditionell gegen Schuljahrsende, erhalten die Musikschüler die Möglichkeit, im Rahmen eines öffentlichen Konzertes Musik zu präsentieren, die sonst in den eigenen vier Wänden erklingt. Dies mag am ausgewählten Instrument liegen, denn nicht alle eignen sich für Auftritte im Ensemble. Manche musizieren aber auch gerne für sich selbst. „Denn“, so Miller, „Kinder, die zwei, drei Jahre ein Instrument gelernt haben, entwickeln im Gehirn dauerhafte Verbindungen.“
Die Musiklehrer, deren Team mit Günter Freymiller um einen Lehrer für E- und Akustik-Gitarre größer geworden ist, hatten das Programm abwechslungsreich mit Solo- und Ensemble-Auftritten gestaltet. Musiziert wurde auf Keyboards, E-Pianos, dem klassischen Konzertflügel oder der Gitarre. Zu hören gab es einen breiten Querschnitt durch die Musikliteratur, der schon mal ungewöhnlich mit der Erkennungsmelodie zur Gottschalk-Sendung „Na sowas“ begann, im Trio (Alexandra Bayer, Jana Hupfauer, Chiara Och) vorgetragen auf Keyboard und E-Piano. Oder aber die Chopin-Etüde op. 10 Nr. 9, die Veronika Jall souverän auf dem Flügel vorspielte. Sodann ganz aktuell „Ai Se Eu Te Pego“ von Michel Teló, das Simon Junginger, Angel und Emily Petri ebenso auf Keyboard und E-Piano aufgeteilt vortrugen. Der letzte Konzertteil war dem Flügel vorbehalten, für Klassiker verschiedener Zeiten. Peter Sedelmaier holte sich dicken Applaus bei „Tico Tico“ (Zequina Abren), ebenso Tanita Schneider mit „Your Song“ (Elton John). „Imagine“ (John Lennon) hatte sich Dorothea Renner ausgesucht, und Alexander Oßwald musste beim Vortrag von „February Sea“ (George Winston) ein derartiges Notenpensum bewältigen, dass Miller beim Umblättern mithalf. Bei „Für Elise“ (Beethoven) gelangen Ricarda Mörz wunderschön perlende Läufe, zum Finale beeindruckte Claudia Gerster mit dem Nocturne op. 9 Nr. 2 von Frédéric Chopin.
Übrigens, auch die Begleitsounds der E-Musik waren fast alle selbst gemischt und nicht vorgegeben.
Augsburger Allgemeine